Bischofsbesuch

15.02.2015 23:22

Alle 3 Jahre macht sich Bischof Jacques die Mühe, in Solla zu weilen. St. Augustinus. Am 20. Januar 2015 war es wieder mal so weit. Es gab einige Arbeit für ihn: 33 Firmlinge, Jugendliche und Erwachsene warteten auf die Firmung. In der Festmesse am Sonntag wurden nicht nur die Confirmanden, sondern auch ein wunderschöner Kelch gesegnet. Dann gab es noch die Segnung einer ganzen Kirche, der neuen Kapelle in Boufalé, die zwar schon ein Jahr mit Gebet und Geist erfüllt ist, aber noch nicht ordentlich eingeweiht wurde. Einige Wände zeigten schon Spuren von Staub, Schweiß und Regen. Sie wurden kurzerhand noch einmal übertüncht.

Ein Höhepunkt des Besuches war die Anwesenheit des Bischofs mit den beiden Priestern der Pfarrei, père Ronald und père Bernard auf dem Kuyope-Berg, dem Heiligtum des Meyope-Volkes. Der Bischof war sichtlich beeindruckt, von dem, was an Kultur, Kult und vor allem Tanz hier noch lebendig ist, warnte aber davor sich zu sehr vom Heidentum beeindrucken und beeinflussen zu lassen und lieber das Licht Christi zu suchen, wie unsere Alte Justine, die einzige Christin auf dem Berg, deren Alter nicht geschätzt werden kann und die bei dieser Gelegenheit aus bischöflicher Hand die Heilige Kommunion empfing.

Im Dorf Madjatom machten wir am Montag dem großen Wochenmarkt mit einer Bischofsmesse Konkurrenz. Die Christen dieses Teiles der Pfarrei wollten auch zeigen, dass ihre Kapelle mittlerweise zu kleine sei für die Großzahl der Gläubigen. Was der Bischof dann auch einsah und Grünes Licht für den geplanten Neubau gab.

Der ganze bischöfliche Besuch verlief harmonisch und wirkte sehr aufbauend, für die, welche Gelegenheit hatten, den Bischof zu sprechen oder ganz einfach seinen Predigten zu lauschen und seine humorvolle, menschliche Art kennenzulernen. Sicher war Monseigneur auch sehr beindruckt von den beiden königlichen Empfängen bei den Chefs von Solla und Boufalé. Beide, sowohl Richard Koumai von Boufalé als auch Jacques Kagbara, Regent von Solla sind ja aktive, gut verheiratete Katholiken.

Dasx das Schaf, was dem Bischof geschenkt werden sollte, krank geworden ist und notgeschlachtet werden musste, kann eigentlich nicht als große Panne gerechnet werden. Es war eher der Beweis, dass Bischof Jacques den Leuten aus Solla eigentlich nichts übel nimmt. Wieder in Kara angekommen schickte er noch eine SMS zum Dank für alles.

Bischof Jacques bezeichnet sich selber gerne als Kantchelim. Bei einer Plauderei hatten die des Kabiye nicht so Kundigen Bewohner Sollas Gelegenheit, zu erfahren, was dieses Wort, das schlechthin mit "Trottel" oder "Pimpel" übersetzt werden könnte, eigentlich aussagt: Kpa - nimm und n-cheli-m  gib mir, das ist sozusagen die typische Anweisung für einen Hilfsarbeiter auf dem Bau.